Erlebnisbericht und Landeskunde, 220 Seiten mit 7 Abbildungen. Zahlreiche humorvoll geschilderte Episoden aus dem täglichen Erleben eines Jugendlichen und seiner Eltern verdichten sich zu einer wahrheitsgetreuen Schilderung des Lebens in der südungarischen Provinz um die Jahrhundertwende.
Das gedruckte Buch erscheint zeilen- und seitenidentisch in zwei Formaten: als literarischer Talisman im Format Kleinoktav (= DIN A6) und als Tischausgabe und Vorlesebuch im Format Großoktav (= DIN A5).
Inhaltsangabe
Der Autor hat seine Kindheit und Jugend in Ungarn in einem Dorf bei Pécs auf dem Lande verbracht. Als die Eltern 1997 aus Deutschland einwanderten, war er sieben. Die Familie sonderte sich von der ungarischen Gesellschaft ab. Der Autor war Heimschüler und legte seine Prüfungen in Wien ab. Nach dem Abitur hat er das Land 2010 mit 20 verlassen und lebt seither in Wien, doch Ungarn bleibt seine innere Heimat.
Er schildert 13 Jahre seiner Kindheit und Jugend, Land und Leute, die ungarische Politik aus eigenem Erleben teils liebevoll, teils nüchtern, teils empört. Dass deutsche und österreichische Touristen für die Bestätigung ihrer Ungarn-Klischees kräftigt abkassiert werden, mag Anlass zur Schadenfreude bieten. Doch war das ‹gehobene› gesellschaftliche Leben lange nur auf die ausländischen Gäste zugeschnitten. Ihnen wird ein gänzlich unrealistisches Ungarnbild vorgekaukelt. So kommt es zu zahllosen Klischees: Etwa, dass man in Ungarn unter einem Gulasch das Gleiche verstünde wie in Deutschland.
In Wirklichkeit ist Ungarn immer noch ein armes Land. Die Ungarn nehmen es mit Humor und Improvisationstalent und verlieren dabei niemals ihre ausgesuchte Höflichkeit oder ihre stoische Geduld.
Vor diesem Hintergrund stellt sich der – hier minutiös geschilderte – Aufstieg des in Westeuropa umstrittenen Ministerpräsidenten Viktor Orbán anders dar. Er begann als Hoffnungsträger, doch dann errichtete er eine ‹legale Diktatur›, oder, wie er selbst sagt: ‹illiberale Demokratie›, die faktisch weit näher an einer Diktatur ist, als dass sie die Bezeichnung Demokratie verdiente. Der Autor entschlüsselt das filigrane juristische Räderwerk und schließt mit einem flammenden Appell für Freiheit und Bürgerrechte.