Tagebuch-Roman mit zahlreichen Rückblenden, ca. 180 Seiten. Handlungsorte sind Stuttgart und Neu-Ulm, aber auch New York und San Francisco. Das Titelmotiv stammt von der Autorin und versinnbildlicht ihre Bedrängnis durch die ‹Phantasmen des Erinnerns›.
Das gedruckte Buch erscheint zeilen- und seitenidentisch in zwei Formaten: als literarischer Talisman im Format Kleinoktav (= DIN A6) und als Tischausgabe im Format Großoktav (= DIN A5).
Inhaltsangabe
Ein Tagebuch der Autorin aus dem Jahre 2021. Es geht um gesundheitliche Probleme, den raschen Verfall der ungeliebten Mutter, aber auch um die Literatur als solche und wie sich uns bei der Wahrnehmung des eigenen Lebens unterstützen kann.
Eigentlich sind es vier Tagebücher in einem. Ausgehend vom Alltagserleben wird die Autorin von Erinnerungen an ihre als Mädchen und junge Erwachsene erlittene Wunden – teils seelisch, teils körperlich – heimgesucht und analysiert vor diesen beiden Hintergründen ihr erwachsenes Leben – bis am Ende nur noch Stichworte übrigbleiben, eine literarische Gefallenenliste, Merkposten aller Art, unter denen sich die Realität langsam auflöst.
Dieses einzelne Lebensjahr der Autorin ist exemplarisch. Vielleicht lässt sich unser Leben ja ganz allgemein nur noch als Flechtwerk erfassen – in einer brüchigen und fragmentarischen Sprache als Gegenentwurf zum bürgerlichen Roman und seiner abgeschlossenen Welt. Tatsächlich sind individuelle Lebensverläufe und Daseinsentwürfe längst nicht mehr in sich geschlossen – wenn sie es denn jemals waren. Sie verzweigen sich in mehreren voneinander unabhängigen Kreisläufe und können daher nur in einer assoziativen Sprache erfasst werden, die vielleicht über alle zugleich redet und sich vielleicht auf die Realität bezieht.